Holz ist gespeicherte Sonnenenergie. Moderne Holzfeuerungen erlauben eine emissionsarme Verbrennung. Und weil Holz ständig nachwächst, geschieht die Wärmebereitstellung aus Holz im Gegensatz zur Nutzung fossiler Brennstoffe nahezu CO2-neutral.
Wem Platzbedarf, Bedienkomfort, Automatisierung und Ökologie gleichermaßen wichtig sind, dem bieten sich Holzpellets als interessante Alternative zu fossilen Brennstoffen an.
Holzpellets sind kleine zylindrische Preßlinge aus naturbelassenen Holzspänen, wie sie im holzverarbeitenden Gewerbe anfallen. Holzeigene Bindestoffe machen das Pellet formstabil und beständig. Fremdstoffe (z.B. Leim, Kunststoffe) dürfen bei der Herstellung der Brennstoff-Pellets nicht zugegeben werden. Ausgeschlossen sind ebenso Hölzer, die mit Fremdstoffen belastet sind. Seit 1996 sind Holzpellets in Deutschland als Brennstoff in Kleinfeuerungsanlagen zugelassen.
Holzpellets sind ein genormter Brennstoff. In Deutschland gibt die DIN 51731 "Anforderungen an Preßlinge aus naturbelassenem Holz" vor. Demnach haben Holzpellets einen Durchmesser von 6 mm und eine Länge von unter 5 cm. Der Heizwert der Holzpellets liegt bei 4,9 – 5,1 kWh/kg, was etwa dem Heizwert von einem halben Liter Heizöl entspricht.
Bei der Verbrennung von Holz fällt Asche an. Sie kann problemlos über den Hausmüll entsorgt oder im Garten als Dünger ausgebracht werden. Entsprechend der Norm besitzen Holzpellets einen Aschegehalt von unter 1,5%. Die Schüttdichte der Pellets ist für einen Holzbrennstoff vergleichsweise hoch; sie liegt bei 650 kg/m3, weshalb Holzpellets im Vergleich zu anderen Holzbrennstoffen einen deutlich geringeren Lagerplatzbedarf haben.
Ein weiteres Plus der Pellets ist ihre große Homogenität. Deshalb ist die Wärmebereitstellung mit Holzpellets vollautomatisch und bei geringsten Emissionen möglich. Und weil die Pellets besonders schütt- und rieselfähig sind, können sie mit dem Tankwagen geliefert und in einen Lagerraum oder Lagertank im Haus eingeblasen werden, aus dem sie bei Bedarf automatisch in die Feuerung transportiert werden. Damit wird das Heizen mit Holz so bequem wie mit einer Ölzentralheizung.
Auf dem ökologischen Steckbrief der Holzpellets könnte geschrieben stehen: heimisch, regenerativ und fast CO2-neutral. In modernen, automatischen Pelletfeuerungen verbrennen Holzpellets besonders emissionsarm. Auch der Energieaufwand für die Herstellung der Pellets aus Restholz liegt mit rund 3% des Energiegehalts deutlich unter dem Energieaufwand, der für die Bereitstellung von Erdgas oder Heizöl erforderlich ist.
Normen und Zertifizierungen für Holzpellets
DIN 51731
Die DIN 51731 gilt als erste Normierung für Holzpellets. Es sollten mit der Normierung möglichst einheitliche Qualitätkriterien für den Brennstoff Holz geschaffen werden. Sie ist mit ihren Vorgaben als Qualitätsindikator heute noch bedingt geeignet. Einige Parameter, wie der Abrieb sind in ihr noch nicht festgelegt.
ÖNorm 7135
Diese Norm aus Österreich regelt die Qualität von Holzpellets wesentlich restriktiver, so z.B. den Abrieb. Der Abrieb ist ein Maß für die Härte und Stabilität des Pellets. In einem Testgerät, dem Lignotester, werden die Pellets einer definierten Belastung ausgesetzt und als Ergebnis der entstehende Staub gemessen und in Prozent angegeben. Je geringer der Wert des Abrieb, desto stabiler sind die Pellets und desto geringer ist dann auch die Staubentwicklung beim Einblasen.
Zertifizierungsprogramm nach DIN plus
Die Zertifizierung nach DINplus verbindet die beiden vorgenannten Normen und legt jeweils die strengeren Werte als Maßstab fest.
Die Zertifizierungsprozedur findet beim Pellethersteller durch ein von DIN Certco akkreditiertes Prüfinstitut statt. In regelmäßigen Abständen finden unabhängige Kontrollen statt, so dass die Qualität der Pellets sichergestellt werden kann.
Der Pelletverbandes Deutschland (PVD) hat, neben dem existierenden Deutschen Energie und Pelletverband (DEPV), ein Gütezeichen entwickelt, deren Kriterien vergleichbar mit den Vorgaben nach DIN plus sind.
Qualitätsnormen Holzpellets nach Vorgaben ÖNorm M 7135, DIN 51731 und DIN plus
Qualitätsnormen |
Vorgaben |
Vorgaben |
Vorgaben |
|
Durchmesser |
mm |
4 bis 10 mm |
4 bis 10 mm |
|
Länge |
mm |
5 x D¹ |
< 50 |
5 x D¹ |
Rohdichte |
kg/dm³ |
> 1,12 |
1,0 < Dichte< 1,4 |
> 1,12 |
Wassergehalt |
% |
< 10 |
< 12 |
< 10 |
Asche |
% |
< 0,50 |
< 1,50 |
< 0,50 |
Heizwert |
MJ/kg |
> 18 |
17,5 < HW< 19,5 |
> 18 |
Schwefel |
% |
< 0,04 |
< 0,08 |
< 0,04 |
Stickstoff |
% |
< 0,3 |
< 0,3 |
< 0,3 |
Chlor |
% |
< 0,02 |
< 0,03 |
< 0,02 |
Abrieb |
% |
< 2,3 |
- |
< 2,3 |
Presshilfsmittel |
% |
< 2 |
( ² |
< 2 |
¹ |
max. 20% der Masse der Presslinge dürfen Längen von bis zu 7,5 x D aufweisen |
|||
² |
Die DIN verbietet Zusatzstoffe, jedoch wird dieses Verbot mit der Verordnung Kleinfeuerungsanlagen wieder aufgehoben, so dass keine Begrenzung des Anteils an Presshilfsmitteln besteht |
Wohnfläche 140 m² |
||||
Spez.Heizwärmebedarf (Niedirigenenergiehaus) 70 kWh/m²/Jahr |
||||
Jahrl. Heizwärmebedarf mit Warmwasser |
||||
Öl-Heizung | Gasheizung | Elektro Heizung | Pelletheizung | |
Investitionskosten |
||||
Tank bzw. Anschlußgebühr | 1.800 | 1.200 | - | 1.300 |
Schornstein / Abgasanlage | 1.600 | 600 | - | 1.600 |
Kessel mit Zübehör | 3.400 | 3.000 | - | 6.700 |
Warmwasserspeicher | 800 | 800 | 800 | 800 |
Elektroinst. mit Steuerung | 250 | 250 | 1.100 | 250 |
Warmeverteilung | 3.300 | 3.300 | 4.900 | 3.300 |
Förderung über Bundesprogramm* | - | - | - | -1.000 |
Investitionskosten Gesamt | 11.150 | 9.150 | 6.800 | 13.250 |
Invest. auf 15 Jahre abgeschrieben |
743 | 610 | 453 | 883 |
Wirkungsgrad | 0,89 | 0,89 | 1 | 0,89 |
Verbrauch eff. in kWh | 14.045 | 14.045 | 12.500 | 14.045 |
Hochtarf 70% | - | - | 8.750 | - |
Niedrigtarif 30% | - | - | 3.750 | - |
Verbrauchskosten/Jahr | ||||
Energiepreis € / kWh | 0,056 | 0,06 | 0,11HT/0,09NT | 0,047 |
Energiepreis € / l, € / m3, € / t | 0,60 | 0,65 | - | 230 |
Grundpreis / Meßpreis | - | 120 | 120 | - |
Hilfsantriebe | 50 | 50 | - | 50 |
Verbrauchskosten Gesamt | 836 | 1013 | 1420 | 710 |
Betriebskosten/Jahr |
||||
Schornsteinfeger | 50 | 30 | - | 50 |
Wartung/Reinigung | 70 | 50 | - | 70 |
Ersatzteile/Reparaturen | 50 | 50 | - | 50 |
Versicherung | 50 | 0 | - | 0 |
Betriebskosten Gesamt | 220 | 130 | - | 170 |
Jährliche Kosten ohne Invest. | 1056 | 1143 | 1420 | 880 |
*zusätzlich kann es Zuschüsse aus Länderprogrammen geben. |
Alle Geldbeträge in EUR