Energie aus Holz

In den vergangenen 50 Jahren verlor das Heizen mit Holz kontinuierlich an Bedeutung. Gegen billig importiertes Erdöl und Erdgas hatte das Holz keine Chance mehr. Unter Berücksichtigung aller Umweltaspekte und des eigentlichen Wertes eines nicht nachwachsenden Rohstoffes, müßte Erdöl und Erdgas natürlich viel teurer sein. Vor allem wenn die Reserven spürbar zur Neige gehen, wird man umdenken müssen, um das knappe Erdöl und Erdgas einer höheren Wertschöpfung zuzuführen.

Die Alternative, gerade in waldreichen Regionen, ist Holz. Davon haben wir genügend, es wächst nach, es ist umweltneutral, es ist - richtig eingesetzt - ergiebig und nachhaltig gewinnbar.

Es kommt nicht von ungefähr, daß Heizen mit Holz nun eine Renaissance erlebt. Die Technik der Holzfeuerungsarten wurde in den letzten Jahren perfektioniert. Verschiedenste Ofenarten für alle Brennstoffsortimente sind im Angebot. Holzfeuerungen heute sind nicht ein Schritt zurück zur Uneffektivität, sondern ein bemerkenswerter technischer Fortschritt , der überdies alle Aspekte der gegenwärtigen Diskussion um Umwelt, regenerative Energien und regionale Ressourcen beinhaltet.

Biomasse - Energieträger der Zukunft


Aus Sorge um die Kohlendioxydbelastung der Luft, verbunden mit einer zunehmend begrenzten Verfügbarkeit bei den traditionellen Energielieferanten (Kohle, Erdöl, Erdgas), leitet sich nicht nur das politische, sondern gleichermaßen die Verpflichtung für jeden Bürger ab, alternative Energien - wo immer technisch machbar und wirtschaftlich vertretbar - zu nutzen.

Dies ist nicht nur ein Gebot der Vernunft, sondern ein Gebot der Verantwortung für die Sicherung einer gesunden Lebensbasis künftiger Generationen.

Die Nutzung von heimischem Holz als Energiequelle war über Jahrhunderte Grundlage unseres Lebens.

Sie ist heute durch ihre unstrittige Kombination mehrerer Vorteile umweltgerecht, zielorientiert und zukunftsträchtig:

• Neutrale CO2-Bilanz - Reduzierung des Treibhauseffektes.
• Wirtschaftliche Pflege unserer Wälder, als prägnantes Element unserer Landschaft.
• Wertschöpfung in der Region für Waldbesitzer und Forstwirtschaft.

1. Vorteile der Energie aus Holz

Wälder gehören zu den letzten großflächigen Ökosystemen in Deutschland. Ein Drittel unseres Landes ist von Wäldern in den verschiedensten Ausprägungen bedeckt. Waldwirtschaft gehört zu den naturnächsten Bewirtschaftungssystemen überhaupt.

Wald ist ein sich ständig erneuerndes System, in Gang gehalten von der Energie der Sonne. Ein Produkt des Waldes ist Holz.  Holz, dieser sehr vielseitig einsetzbare Rohstoff, begleitet den Menschen sein Leben lang. Möbel, Dachstühle und Holzbau, Fußböden, Spielgeräte und Papier sind aus Holz und begegnen uns täglich.

Holz ist aber auch ein wichtiger Energieträger. Vor zweihundert Jahren kam die Energie zum Heizen und Kochen fast ausschließlich vom Holz. Energie aus Holz erlebt in den letzten Jahren eine Renaissance, da es eine Menge an ökologischen und ökonomischen Vorteilen bietet. 

Die Leistungen des Waldes für Menschen und Umwelt

Neben der Produktion von Holz erfüllt Wald eine Reihe weiterer wichtiger Umweltfunktionen. Viele Menschen suchen in ihrer Freizeit den Wald als Ort der Erholung auf.

Besonders wichtig sind die Schutzfunktionen des Waldes für unsere Luft, unser Wasser und den Boden. Wald filtert mehrere Tonnen atmosphärischen Staub und Partikel pro Jahr und Hektar (10000 m2) aus der Luft. Wald fungiert als Wasserfilter und reguliert den Wasserhaushalt, Wald spielt bei der Trinkwassergewinnung eine zentrale Rolle. Wald verhindert durch die Durchwurzelung Bodenerosion in u.a. steilen Lagen. Wald hat einen ausgleichenden Einfluß auf das Lokalklima.

Wald beherbergt eine Vielzahl an Biotopen und bietet Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

Das Prinzip der Nachhaltigkeit

Das Prinzip der Nachhaltigkeit wurde in der heimischen Forstwirtschaft entwickelt und hat eine über zweihundertjährige Tradition. Nachhaltigkeit bedeutet, daß immer nur soviel Holz genutzt wird, wie auf der selben Fläche nachwächst.

Somit ist gewährleistet, daß jede Generation dieselben Leistungen des Waldes, wie Holz, Erholung und Schutzfunktionen für Boden, Wasser und Luft, erhält.

Die Folge dieser Nachhaltigkeit ist eine seit zweihundert Jahren nahezu unveränderte Waldfläche in Deutschland, mit holzvorratsreichen und leistungsfähigen Wäldern. In den letzten 50 Jahren hat die Waldfläche Bundesweit sogar zugenommen.

Der Wald wird somit für den Menschen, die Tier- und Pflanzenwelt nachhaltig für die Zukunft gesichert.

Dieses Prinzip der Nachhaltigkeit war die zentrale Forderung der UN-Umweltkonferenz 1992 in Rio de Janeiro. Nachhaltiges Wirtschaften findet seither zunehmend auch in anderen Bereichen Einzug.

Die Erhaltung, Schaffung sowie naturnahe Pflege und Bewirtschaftung von Wäldern ist aus ökologischer und ökonomischer Sicht für eine lebenswerte Zukunft von besonderer Bedeutung, denn Waldwirtschaft ist Arbeiten im Kreislauf der Natur.

Was bedeutet CO2-neutral?

Mit der durch Menschen verursachten Klimaveränderung ist eine globale Dimension im Umweltschutz hinzu gekommen. Hierzu sind neue Denkansätze zur Lösung dieser zentralen Probleme unverzichtbar.

Die Verringerung der CO2-Emissionen und damit die Verminderung des durch die Menschen bedingten Treibhauseffektes ist das oberste Ziel, das durch zwei wichtige Schritte erreicht werden soll:

1.   Energieeinsparung und Reduktion des Verbrauches von fossilen Energieträgern.

2.  Nutzung regenerativer Energien, wie Sonne, Wasser, Wind und Holz als Biomasse.

Holz ist im Gegensatz zu den meisten anderen regenerativen Energieträgern speicherbar und kann genau dann in der gewünschten Menge eingesetzt werden, wenn Energie auch benötigt wird.

Zum Wachstum benötigt die Pflanze Kohlendioxyd (CO2) und Wasser. Bei diesem, Photosynthese genannten, Prozeß ist Sonnenenergie die treibende Kraft.

Stammt das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, so entsteht bei seiner Verbrennung nur soviel Kohlendioxyd, wie vom nachwachsenden Wald wieder aufgenommen wird.

Wissenswertes:

• Waldwirtschaft hat einen geschlossenen Kohlendioxyd(CO2)-Kreislauf.

• In Deutschlands Wäldern werden ca. 6 Milliarden Tonnen Kohlendioxyd (CO2) gebunden.

• Ein Festmeter Fichtenholz speichert 0,7 Tonnen Kohlendioxyd (CO2).

• Jede Tonne frei gewordenes Kohlendioxyd (CO2) verursacht Umweltschäden in Höhe von ca. 175 EUR.

Wald - die grüne Fabrik

Holz ist ein ständig nachwachsender und universell einsetzbarer Rohstoff. Die Produktion von Holz geschieht aber auf die denkbar umweltfreundlichste Art in unseren Wäldern. Motor des ganzen ist die Sonne. Es wird somit nur ein Minimum an Energie zur Pflege der Wälder während des Wachstums und zur Ernte des Holzes eingesetzt.

Die Energiebilanz der Produktion könnte nicht besser sein. In dieser grünen Fabrik gibt es keine Umweltbelastungen und Abfälle.

Im Gegenteil: Hier erholen sich Menschen, hier leben viele Tier- und Pflanzenarten und der Wald erfüllt viele wichtige Umweltfunktionen.

Holz ist gespeicherte Sonnenenergie

Als Besonderheit bei den regenerativen Energieträgern ist die Speicherfähigkeit von Holz hervorzuheben. Im Holz ist die Sonnenenergie gespeichert, die sich während des Baumlebens dort angesammelt hat. Diese Energie kann gezielt, je nach Bedarf, aktiviert und genutzt werden. Diese Eigenschaft der Bäume, umweltfreundliche Energie zu sammeln und zu speichern, ist von unschätzbarem Wert.

Da diese Energie nicht immer sofort benötigt wird, muß sie gelagert werden. Auch hier hat Holz einen großen Vorteil: Es ist nicht gefährlich oder giftig für die Umwelt und muß deshalb nicht in Tanks oder sonstigen Behältnissen gelagert werden. Holz hat keinen negativen Einfluß auf seine Umwelt.

Außerdem macht die Entsorgung von Holz keinerlei Probleme. Ist es unbehandelt, verrottet es rückstandsfrei und führt wichtige Pflanzennahrungs-Bestandteile in den Naturkreislauf zurück oder kann der thermischen Verwertung in Form von Brennholz zugeführt werden.

Holz ist durch die nachhaltige Bewirtschaftung immer verfügbar und bietet den Vorteil der absoluten Versorgungssicherheit.

Energie aus Holz - Energie der kurzen Wege

Energiebilanzen spielen in der heutigen Zeit eine immer größere Rolle. Die Energiegewinnung und der Energietransport sind selber oft mit sehr hohem Energieaufwand und Umweltbeeinflussungen verbunden. Man denke hier an Energiefelder - Erschließungen, Erdbohrarbeiten und Tankertransporte.

Der Energieeinsatz bei der Produktion von Holz ist, wie wir schon kennen gelernt haben, sehr minimal. Auch stellt der Transport von Holz keine umweltgefährdende Ladung dar. Holz muß von seinem Entstehungsort, dem Wald, an die Orte gebracht werden, wo es benötigt wird. Dieses geschieht in Deutschland über die Straße, die Bahn und auf dem Wasser.

Auch hierfür wird Energie benötigt. Doch diese Transportenergie ist verschwindend gering im Verhältnis zu weltweiten Transporten fossiler Energiequellen.

Wälder bedecken relativ gleichmäßig unser Land, so daß hier kurze, energiesparende und regionale Transportwege möglich sind.

Energie aus Holz ist Wärme, die aus unseren heimischen Wäldern kommt, mit einer unschlagbaren Gesamtenergiebilanz.

Die Wertschöpfung bleibt in der Region

Energie aus Holz bietet einen weiteren volkswirtschaftlichen Vorteil: Die gesamte Wertschöpfung aus dem Rohstoff Holz kommt der Region zugute. Die Pflege und die Bewirtschaftung von Waldflächen schaffen Arbeitsplätze, ebenso wie die Herstellung und der Vertrieb von Brennholz. Die Technik und die Logistik für die thermische Verwertung von Holz sind großflächig bei uns vorhanden. Energie aus Holz ist ein Gewinn für die Region.

Der Wald in unserer Heimat

Ein Drittel der Fläche Deutschlands ist mit Wäldern bedeckt, welche seit über 200 Jahre nachhaltig bewirtschaftet werden. Der gegenwärtige Holzvorrat in Deutschland beträgt 2,5 Milliarden m3. Jedes Jahr wachsen 60.000.000 m3 Holz in diesen Wäldern bundesweit hinzu.

Genutzt werden hingegen nur 40.000.000 m3. Ein Drittel des jährlichen Zuwachses wird derzeit nicht verwertet. Bereits jetzt schon kann ein großer Teil zur Energiegewinnung herangezogen werden, da Resthölzer aus Waldpflegemaßnahmen nicht in die weiterverarbeitende Industrie gehen und Sägewerke beim Einschnitt der Stämme große Mengen unbehandelter Sägeresthölzer produzieren.

Die thermische Verwendung dieser nachhaltig anfallenden Holzmengen bietet sich geradezu an.

Die nachhaltige Verfügbarkeit von Brennholz

Die vermehrte Nutzung von Brennholz schafft für die heimische naturnahe Forstwirtschaft neue Perspektiven. Schwache und geringwertige Holzsortimente, welche im Rahmen der Forstwirtschaft anfallen, können einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden. Dieses schafft neue Absatzmöglichkeiten für waldseitige Produkte und hilft bei der notwendigen Pflege der Wälder. Vielerlei Gefahren, wie z.B. großflächigem Borkenkäferbefall, kann vorgebeugt werden.

Durch die strengsten Waldgesetze in Europa und eine Nachhaltigkeitstradition seit über 200 Jahren ist die Brennholzversorgung gesichert. Wir können zwar nicht unseren gesamten Energiebedarf auf Holz hin ausrichten, im privaten, gewerblichen und kommunalen Bereich läßt sich diese sehr umweltfreundliche Energie aber dennoch wirtschaftlich einsetzen.

Energieträger Holz: Brenngut - Sortimente

Je nach Bedarf des Nachfragers und Anforderungen der modernen Holzfeuerungstechnik unterscheidet man die folgenden Brenngut-Sortimente:

Scheitholz

Die klassische Gewinnung von Scheitholz erfolgt mittels Säge und Axt. Inzwischen werden natürlich auch automatische Brennholzautomaten eingesetzt.

Minderwertiges Holz oder Holz, das bei der Gewinnung von Nutzholz anfällt, wird auf die entsprechende Länge gesägt und gespalten. Das Spalten gewährleistet eine bessere Trocknung und Verbrennung, da dadurch die Oberfläche vergrößert wird.

Hackschnitzel

Hackschnitzel ist maschinell zerkleinertes Holz für den automatischen Betrieb von modernen Holzfeuerungen. Feinhackgut mit Stückgrößen von ca. 3 cm eignet sich für den Betrieb von Kleinanlagen. Gröbere Hackschnitzel werden in großen Biomasseheizwerken eingesetzt. Qualität und Lagerfähigkeit werden vom Wassergehalt geprägt.

 Sägerestholz

Sägerestholz fällt bei der Nutzholzverwertung in holzverarbeitenden Betrieben an.

Es kann sowohl aus großen, groben Stücken, die beim Sägen der Stämme übrig bleiben, wie auch aus feinerem Material wie z.B. Sägemehl oder Schleifstaub bestehen. Dies kann dann beispielsweise zu Pellets, Briketts oder Hackschnitzel verarbeitet werden.

 Holz-Pellets

Holz-Pellets sind zylindrische Preßlinge aus naturbelassenem Restholz (Säge- und Hobelspäne) mit einem Durchmesser von 5 - 15 mm (meist 6 mm) und einer Länge von 10 - 30 mm, die ohne chemische Zusätze und nur mit natürlichen Holzharzen als Bindemittel unter mechanischem Druck geformt werden. Speziell für kleine Heizanlagen sind Pellets durch die hohe Homogenität das optimale Brenngut-Sortiment. Der Energiewert der Pellets ist, bezogen auf die Raumeinheit, halb so groß wie der von Heizöl.

Holz-Briketts

Holz-Briketts werden ähnlich hergestellt wie Pellets, sind jedoch von ihren Abmessungen deutlich größer. Hierzu werden Säge-, Hobel- und feine Hackreste unter Druck zu scheitholzgroßen Briketts gepreßt.

Auch hier geschieht dies ohne Zusatz von Bindemitteln. Briketts weisen einen hohen Energiewert aus und haben einen genau definierten Abbrand.

2. Zahlen, Fakten, Wissenswertes

Maßeinheiten für Brennholz

Þ  Raummeter (rm)

ist die Maßeinheit für geschichtete Holzteile (z.B. Scheitholz, Briketts), die unter Einschluß der Luftzwischenräume ein Gesamtvolumen von einem Kubikmeter füllen.
1 rm = 0,7-0,8 fm = 1 m3.

Þ  Festmeter (fm)

ist die Maßeinheit für ein Kubikmeter feste Holzmasse (z.B. rundes Brennholz vor dem Sägen und Spalten).
1 fm = 1,2-1,3 rm = 1 m3.

Þ  Schüttraummeter (srm)

ist die Maßeinheit für geschüttete Brenngutsortimente wie Holz, Pellets und Hackschnitzel.
1 srm = 0,3-0,4 fm.

Der Heizwert von Holz und der Wassergehalt

Der Heizwert von Holz ist vom Wassergehalt abhängig. Durchschnittliche Wassergehalte und Heizwerte von Nadelholz:

Zustand des Holzes

Wassergehalt in %

Heizwert in kWh/kg (10 kWh = 1 l Öl

Lufttrocken, über mehrere Jahre gelagert

15

4,3

Waldtrocken, über 1 Sommer gelagert

30

3,4

Erntefrisch

40-60

2,8-1,6

Die Drei Phasen der Holzverbrennung

1.   Trocknung (bis 150 °C)

In der ersten Phase der Holzverbrennung wird das im Holz gebundene Wasser verdampft. Je mehr Wasser im Holz gebunden ist, desto mehr Energie wird dazu benötigt, das Wasser zu verdampfen.

2.   Entgasung (Pyrolyse) (150-550 °C)

Flüchtige Holzbestandteile gehen in die Gasphase über. Trockenes Holz besteht zu ca. 85 % aus flüchtigen, brennbaren Bestandteilen. Etwa 14 % der Holzbestandteile bleiben als Holzkohle übrig, wenn die Kohlevergasungstemperatur (600-800 °C) nicht erreicht wird.

3.   Oxidation (400-1300 °C)

Ab ca. 400 °C reagieren die brennbaren Gase mit dem Luftsauerstoff. Man spricht hierbei von Oxidation. Es können Temperaturen bis 1300 °C erreicht werden. Gleichzeitig wird das Gas aus der Holzkohle oxidiert, wobei ebenfalls Energie frei wird. Übrig bleibt Asche, also die nicht brennbaren Bestandteile des Holzes (0,5-1,0 % je nach Rindenanteil).

Emissionen bei der Holzverbrennung

Die Emissionen bei der Holzverbrennung lassen sich in zwei Gruppen einteilen:

a)    Unvermeidbare Emissionen

Wasserdampf H2O hat keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Kohlendioxid CO2 ist das Produkt der vollständigen Verbrennung von Kohlenstoff.
Dieser Kohlenstoff leistet aufgrund des „geschlossenen Kohlenstoffkreislaufs“ keinen negativen Beitrag zum Treibhauseffekt. Stickoxide Nox tragen zum Sommersmog bei und verursachen sauren Regen, spielen aber wegen des sehr geringen Anteils bei der Holzverbrennung keine Rolle. Aschepartikel (anorganischer Staubanteil) sind durch Primärmaßnahmen wie die richtige Luft- und Rauchgasführung gut beherrschbar und durch Sekundärmaßnahmen (Fliehkraftabscheider, Gewebe- und Elektrofilter) weiter reduzierbar. Eine Beeinträchtigung durch moderne Holzfeuerungsanlagen ist daher ausgeschlossen.

b)    Vermeidbare Emissionen

Diese ergeben sich nur in Folge einer unvollständigen Verbrennung. Sie werden durch Optimierung der Feuerung sowie durch das richtige Brenngutsortiment minimiert. Kohlenwasserstoffe CnHm und Kohlenmonoxid CO werden durch hohe Verbrennungstemperaturen, ausreichend Verbrennungsluft und eine entsprechende Verweildauer in der heißen Verbrennungszone vermieden. Unverbrannte Partikel (Ruß) werden ebenfalls durch oben beschriebene Optimierung der Feuerung minimiert. Diese Emissionen stellen bei modernen Holzfeuerungsanlagen durch optimierten Abbrand keine Probleme dar.

Holzpellets

Allgemeines

Holz ist gespeicherte Sonnenenergie. Moderne Holzfeuerungen erlauben eine emissionsarme Verbrennung. Und weil Holz ständig nachwächst, geschieht die Wärmebereitstellung aus Holz im Gegensatz zur Nutzung fossiler Brennstoffe nahezu CO2-neutral.

Wem Platzbedarf, Bedienkomfort, Automatisierung und Ökologie gleichermaßen wichtig sind, dem bieten sich Holzpellets als interessante Alternative zu fossilen Brennstoffen an.

Holzpellets sind kleine zylindrische Preßlinge aus naturbelassenen Holzspänen, wie sie im holzverarbeitenden Gewerbe anfallen. Holzeigene Bindestoffe machen das Pellet formstabil und beständig. Fremdstoffe (z.B. Leim, Kunststoffe) dürfen bei der Herstellung der Brennstoff-Pellets nicht zugegeben werden. Ausgeschlossen sind ebenso Hölzer, die mit Fremdstoffen belastet sind. Seit 1996 sind Holzpellets in Deutschland als Brennstoff in Kleinfeuerungsanlagen zugelassen.

Homogener Brennstoff
Holzpellets sind ein genormter Brennstoff. In Deutschland gibt die DIN 51731 "Anforderungen an Preßlinge aus naturbelassenem Holz" vor. Demnach haben Holzpellets einen Durchmesser von 6 mm und eine Länge von unter 5 cm. Der Heizwert der Holzpellets liegt bei 4,9 – 5,1 kWh/kg, was etwa dem Heizwert von einem halben Liter Heizöl entspricht.


Bei der Verbrennung von Holz fällt Asche an. Sie kann problemlos über den Hausmüll entsorgt oder im Garten als Dünger ausgebracht werden. Entsprechend der Norm besitzen Holzpellets einen Aschegehalt von unter 1,5%. Die Schüttdichte der Pellets ist für einen Holzbrennstoff vergleichsweise hoch; sie liegt bei 650 kg/m3, weshalb Holzpellets im Vergleich zu anderen Holzbrennstoffen einen deutlich geringeren Lagerplatzbedarf haben.


Ein weiteres Plus der Pellets ist ihre große Homogenität. Deshalb ist die Wärmebereitstellung mit Holzpellets vollautomatisch und bei geringsten Emissionen möglich. Und weil die Pellets besonders schütt- und rieselfähig sind, können sie mit dem Tankwagen geliefert und in einen Lagerraum oder Lagertank im Haus eingeblasen werden, aus dem sie bei Bedarf automatisch in die Feuerung transportiert werden. Damit wird das Heizen mit Holz so bequem wie mit einer Ölzentralheizung.

Heimisch, nachwachsend und fast klimaneutral

Auf dem ökologischen Steckbrief der Holzpellets könnte geschrieben stehen: heimisch, regenerativ und fast CO2-neutral. In modernen, automatischen Pelletfeuerungen verbrennen Holzpellets besonders emissionsarm. Auch der Energieaufwand für die Herstellung der Pellets aus Restholz liegt mit rund 3% des Energiegehalts deutlich unter dem Energieaufwand, der für die Bereitstellung von Erdgas oder Heizöl erforderlich ist.

 Qualität

 Normen und Zertifizierungen für Holzpellets

DIN 51731
Die DIN 51731 gilt als erste Normierung für Holzpellets. Es sollten mit der Normierung möglichst einheitliche Qualitätkriterien für den Brennstoff Holz geschaffen werden. Sie ist mit ihren Vorgaben als Qualitätsindikator heute noch bedingt geeignet. Einige Parameter, wie der Abrieb sind in ihr noch nicht festgelegt.

ÖNorm 7135
Diese Norm aus Österreich regelt die Qualität von Holzpellets wesentlich restriktiver, so z.B. den Abrieb. Der Abrieb ist ein Maß für die Härte und Stabilität des Pellets. In einem Testgerät, dem Lignotester, werden die Pellets einer definierten Belastung ausgesetzt und als Ergebnis der entstehende Staub gemessen und in Prozent angegeben. Je geringer der Wert des Abrieb, desto stabiler sind die Pellets und desto geringer ist dann auch die Staubentwicklung beim Einblasen.

Zertifizierungsprogramm nach DIN plus
Die Zertifizierung nach DINplus verbindet die beiden vorgenannten Normen und legt jeweils die strengeren Werte als Maßstab fest.
Die Zertifizierungsprozedur findet beim Pellethersteller durch ein von DIN Certco akkreditiertes Prüfinstitut statt. In regelmäßigen Abständen finden unabhängige Kontrollen statt, so dass die Qualität der Pellets sichergestellt werden kann.

Der Pelletverbandes Deutschland (PVD) hat, neben dem existierenden Deutschen Energie und Pelletverband (DEPV), ein Gütezeichen entwickelt, deren Kriterien vergleichbar mit den Vorgaben nach DIN plus sind.

Qualitätsnormen Holzpellets nach Vorgaben ÖNorm M 7135, DIN 51731 und DIN plus
 

Qualitätsnormen
Pellets

 

Vorgaben
ÖNorm M 7135

Vorgaben
DIN 51731

Vorgaben
DIN plus

Durchmesser

mm

4 bis 10 mm

4 bis 10 mm

 

Länge

mm

5 x D¹

< 50

5 x D¹

Rohdichte

kg/dm³

> 1,12

1,0 < Dichte< 1,4

> 1,12

Wassergehalt

%

< 10

< 12

< 10

Asche

%

< 0,50

< 1,50

< 0,50

Heizwert

MJ/kg

> 18

17,5 < HW< 19,5

> 18

Schwefel

%

< 0,04

< 0,08

< 0,04

Stickstoff

%

< 0,3

< 0,3

< 0,3

Chlor

%

< 0,02

< 0,03

< 0,02

Abrieb

%

< 2,3

-

< 2,3

Presshilfsmittel

%

< 2

( ²

< 2

¹

max. 20% der Masse der Presslinge dürfen Längen von bis zu 7,5 x D aufweisen

 

 

 

²

Die DIN verbietet Zusatzstoffe, jedoch wird dieses Verbot mit der Verordnung Kleinfeuerungsanlagen wieder aufgehoben, so dass keine Begrenzung des Anteils an Presshilfsmitteln besteht

 

 

 

 

Vergleichsrechnung

Vergleichsrechnung anhand eines Einfamilienhauses mit Niedrigenergiestandard

Wohnfläche   140 m²

 

 

 

 

Spez.Heizwärmebedarf (Niedirigenenergiehaus) 70 kWh/m²/Jahr

 

 

 

 

Jahrl. Heizwärmebedarf mit Warmwasser
12 500 kWh/Jahr

 

 

 

 

 

Öl-Heizung

Gasheizung

Elektro Heizung

Pelletheizung

Investitionskosten

 

 

 

 

Tank bzw. Anschlußgebühr

1.800

1.200

-

1.300

Schornstein / Abgasanlage

1.600

600

-

1.600

Kessel mit Zübehör

3.400

3.000

-

6.700

Warmwasserspeicher

800

800

800

800

Elektroinst. mit Steuerung

250

250

1.100

250

Warmeverteilung

3.300

3.300

4.900

3.300

Förderung über Bundesprogramm*

-

-

-

-1.000

Investitionskosten Gesamt

11.150

9.150

6.800

13.250

Invest. auf 15 Jahre abgeschrieben

743

610

453

883

 

 

 

 

 

Wirkungsgrad

0,89

0,89

1

0,89

Verbrauch eff. in kWh

14.045

14.045

12.500

14.045

Hochtarf 70%

-

-

8.750

-

Niedrigtarif 30%

-

-

3.750

-

Verbrauchskosten/Jahr

 

 

 

 

Energiepreis € / kWh

0,056

0,06

0,11HT/0,09NT

0,047

Energiepreis € / l, € / m3, € / t

0,60

0,65

-

230

Grundpreis / Meßpreis

-

120

120

-

Hilfsantriebe

50

50

-

50

Verbrauchskosten Gesamt

836

1013

1420

710

 

 

 

 

 

Betriebskosten/Jahr

 

 

 

 

Schornsteinfeger

50

30

-

50

Wartung/Reinigung

70

50

-

70

Ersatzteile/Reparaturen

50

50

-

50

Versicherung

50

0

-

0

Betriebskosten Gesamt

220

130

-

170

 

 

 

 

 

Jährliche Kosten ohne Invest.

1056

1143

1420

880

 

 

 

 

 

*zusätzlich kann es Zuschüsse aus Länderprogrammen geben.

 

 

 

 

Alle Geldbeträge in EUR

Heizwertvergleich

Heizwerte verschiedener Brennstoffe:


Holz (je nach Restfeuchte)           2,7-4,0 kWh / kg

Molli - Naturholzbriketts                    5,2 kWh / kg

Maxx- Naturholzbriketts                   5,0 kWh / kg

Holz-Pellets                                       5,0 kWh / kg

Braunkohlebriketts                             4,9 kWh / kg

Heizöl                                            11,4 kWh / kg


Alle Angaben sind ca. Werte.

 

Vergleich Molli- und Maxx Holzbriketts:

Ausgangsmaterial:

Reine naturbelassene und zerkleinerte Holzreste aus Sägerestholz und Waldhackschnitzeln mit einer Restfeuchte von nur noch 8-10 %.
 

Produktionsverfahren:

Die trockenen Späne werden über eine Dosiervorrichtung dem Fülltrichter zugeführt.

Die Molli-Holzbriketts werden anschließend unter sehr hohem Druck durch eine Spezial-Schneckenpresse bei einer sich entwickelnden Temperatur von mehr als 200 C° durch eine Matritze gepreßt. Das Lignin verschmiert die Oberfläche und stellt somit eine Schutzschicht gegen Feuchtigkeit dar.

Bei den Maxx-Holzbriketts erfolgt die Verpressung unter hohem Druck durch einen Stempel, der das Material in eine Form preßt.

Bei beiden Preßverfahren werden die Holzinhaltsstoffe (Lignine und Harze) durch den hohen Druck zu einem natürlichen Bindemittel.

Energie:

Das Produktionsverfahren verbraucht bei einer Energiebilanz ca. 3-4 % der Energie des erzeugten Materials.

Vergleich Molli- und Maxx Holzbriketts:

 

Molli

Maxx

Holzarten

Hartholz

Weichholz

Verdichtung

sehr hoch

hoch

Heizwert ca.

5,2 kWh / kg

5,0 kWh / kg

Platzbedarf

ca. 1,2 m3 / t

ca. 1,7 m3 / t

Gluthaltungsdauer (abhängig vom Ofen)

ca. 4 - 5 h

ca. 2 - 3 h

Formhaltung bei Verbrennung

ja

Nein

natürliche Schutzschicht vor Feuchtigkeit

ja

Bedingt

Verpackung

Bänder / Folie

PE-Beutel

 

Vorteile von Naturholzbriketts gegenüber herkömmlichen Brennstoffen:

Herkömmliche Brennstoffe:

• Kohle: Hat bis zu 10x mehr Asche, ist unsauber, emittiert mehr Kohlendioxyd, Schwefel und Kohlenwasserstoffe.
• Kaminholz: Ist noch feucht, wenn es nicht mindestens 2 - 3 Jahre abgelagert ist. Ein m3 Holz wiegt zwischen 350-650 kg (je nach Wassergehalt).

Naturholzbriketts

• Holzbriketts sind garantiert trocken (ca. 8-10% Wassergehalt) und brauchen keine Lagerungszeit.
• Sie sind exakt stapelbar und wiegen etwa 1000 kg bei ca. 1,2 - 1,7 m3 Lagerplatz.
• Holzbriketts sind stark verpreßt und haben dadurch eine höhere Energiedichte.
• Mit einer Palette Holzbrikett ersetzen Sie ca. 4,5 - 5 srm Kaminholz!